Das besondere Fossil

Oktober 2008- Myalina blezingeri (PHILIPPI)
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20 cm großes Handstück aus der TB2 Mittelwürttembergs.
Riffgemeinschaft mit Resten von Encrinus liliiformis, Seeigelstacheln, einigen z. T. juvenilen Austern und einer 7 cm großen Myalina blezingeri und Resten eines weiteren Exemplars.
Slg: O. Schmid

Beschreibung:

Myalina blezingeri gehört zum flexisessilen Benthos und scheint ihr Hauptvorkommen zur Zeit des Haupttrochitenkalks zu haben. Dabei ist ihr Erscheinen meist an Encrinus-Massenvorkommen geknüpft, wie Untersuchungen an der Jagst gezeigt haben. Aber auch aus der Astarte-Bank des Oberen Trochitenkalks Nordhessens und aus der TB2 von Mittelwürttemberg wurden selten Myalina blezingeri gefunden. Als Bestandteil der Muschel/Krinoiden-Bioherme ist sie Bestandteil der zweiten Besiedlungswelle und in deren Randbereichen zu finden.

Durch den häufigen Lebendbewuchs (echte Epökie) von Encrinus liliiformis lässt sich anhand der Böschungsorientierung ihrer Stiele die Lebendstellung von Myalina blezingeri rekonstruieren: Mit einem Bysuss am Substrat verhaftet stand Myalina seitlich aufrecht auf ihrem Vorderrand. Funde aus der Crailsheimer Gegend dokumentieren Grössen von bis zu 15 cm, wobei in jüngeren und beckenwärtigen Schichten ihre Gesamtgrösse abzunehmen scheint.

Literatur:

HAGDORN, H. (1978): Muschel/Krinoiden-Bioherme im Oberen Muschelkalk (mo1, Anis) von Crailsheim und Schwäbisch Hall (Südwestdeutschland) - N. Jb. Geol. Paläont. Abh.; 156, 31-86, Stuttgart
SCHMIDT, M. (1928): Die Lebewelt unserer Trias. - 461 S., 1220 Abb.; Oehringen.