Das besondere Fossil

April 2007- Schnecken aus dem mo
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links Loxonema sp. v. Alberti, Größe 11,7 cm
rechts Chemnitzia sp. v. Alberti (1864)

Größe 12,4 cm, vergesellschaftet mit wenigen Omphaloptycha sp., mo1; untere Haßmersheimer Mergel, (Fundpunkt 2)
Slg: Oliver Schmid

Beschreibung:

Schnecken gehören im Oberen Muschelkalk zu den häufigeren und formenreichen Vertretern des Epibenthos. Sie sind meist kleinwüchsig und während des gesamten Oberen Muschelkalks anzutreffen. Im Falle der hier gezeigten Turmschnecken, gehören Funde die 6 cm überschreiten zu den Seltenheiten. Großwüchsige Schnecken beschränken sich auf einzelne Horizonte des unteren mo1 und könnten somit auf unterschiedliche Umweltbedingungen hinweisen.

Solch ein Vorkommen konnte in einem Steinbruch des Altkreises Leonberg lokalisiert und auf einer 400 Quadratmeter umfassenden Fläche teilweise gezielt entnommen werden. Die Bergung wurde allerdings durch schräges Einfallen der Schichten, gestörte Bereiche und die feuchte Witterung stark beeinträchtigt. Über den Zeitraum von 3 Monaten konnten während des Abbaus >100 größere Turmschnecken samt Begleitfauna aus einer einzigen Schicht in den Tonplatten der unteren Haßmersheimer Mergel geborgen werden. Die Schnecken wurden kleinräumig auf Erhöhungen im Relief angetroffen, während weite Teile des einstigen Meeresbodens von Rinnen durchzogen und bis auf einzelne Germanonautilus-Gehäuse fossilleer waren.

Die Erhaltung der Fossilien ist ungewöhnlich gut, da sie in Sohlflächenlage eingebettet wurden. Eine genauere Bestimmung ist durch die Steinkernerhaltung und mangelnde Literatur kaum möglich. Eingegrenzt wurden die zwei verschiedenen Formen, eine schmälere und eine dickere, durch Schmidts "Lebewelt der Trias" (1929) auf Chemnitzia sp. und Loxonema sp.

  

Literatur:

Schmidt, M. (1928): Die Lebewelt unserer Trias. - 461 S., 1220 Abb.; Oehringen.